Neue Studie des Instituts: Controlling bei Agenturen und Freelancer*Innen

Das Media Economics Institut hat im Auftrag des Dienstleistungsunternehmens summarum eine Umfrage in der Kommunikationsbranche durchgeführt. Ziel der Umfrage war es, bei Agenturen und Freelancer*Innen zu erfahren, wie diese als Kreative administrative Aufgaben handhaben. Weiteres Thema der Umfrage waren der Umgang mit Steuerungs- und Controlling-Aufgaben, die den wirtschaftlichen Erfolg der Kreativen sicherstellen sollen.

Unter dem Titel der Studie „Kreative und ihre Administration“ wurden 152 Unternehmen und Soloselbständige befragt. Dabei stellte sich unter anderem heraus: Der Wunsch von Deutschlands Kreativen, administrative Aufgaben abzugeben, nimmt zu. Das ergibt eine Studie, die Prof. Dr. Niklas Mahrdt mit dem Media Economics Institut im Auftrag des Dienstleisters summarum unter Freelancer*Innen und Agenturen in der Kreativbranche durchgeführt hat.

Insbesondere bei der Vereinfachung von Buchhaltung, Controlling und Finanzen durch einen Online-Servicepartner erwarten Freelancer und Agenturen Zeitersparnis und Entlastung (90 Prozent), Übersichtlichkeit und Digitalisierung (71 Prozent) sowie Hilfestellung und Beratung (50 Prozent).

Auch in anderen Bereichen besteht eine hohe Bereitschaft. 45 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich vorstellen können, das Office Management außer Haus zu geben, 22 Prozent würden Assistenztätigkeiten wie Reisebuchungen, Terminkoordination oder das Buchen von Caterings auslagern. Im Bereich Human Resources liegt die Bereitschaft zum Outsourcing bei zehn Prozent, in Rechtsfragen sogar bei mehr als 50%.

Die Beweggründe dafür sind einfach: Weniger Nervkram, mehr Zeit für Kunden, mehr Zeit für Kreativität, mehr Zeit zum Geld verdienen. Dafür muss die Lösung über die erforderlichen Schnittstellen verfügen, unkompliziert zu handhaben sein und natürlich den Anforderungen an den Datenschutz entsprechen.

Rolle der SteuerberaterInnen: Mehr Beratung ist erwünscht

Was schon heute meistens außer Haus gegeben wird, ist die Steuerberatung: Der Großteil der Befragten arbeitet mit einem Steuerbüro zusammen. Zu den klassischen Aufgaben gehören die Meldung der Umsatzsteuer, Lohnabrechnungen, das Erstellen von Monats-, Quartals- und Jahresabschlüssen und Steuererklärungen sowie Überprüfung von Einnahmen und Ausgaben inkl. Steuerschätzung.

Jedoch sind nur 65 Prozent der Befragten mit den Leistungen ihres Steuerbüros zufrieden. Häufig wird das zu geringe Maß an echter Hilfestellung bemängelt. Nur 39 Prozent fühlen sich tatsächlich gut und clever beraten. Fast die Hälfte der Befragten wünscht sich mehr Unterstützung und mehr pro-aktive Beratung. Genannt werden Themen wie Steueroptimierung, Finanzplanung und der Wunsch nach mehr Fachwissen bezüglich der Künstler-Sozialkasse, aber auch eine grundsätzliche Begleitung unter Berücksichtigung der unternehmerischen Ziele.

Buchhaltung: Digitalisierung setzt sich durch

Die vorbereitende Buchhaltung inklusive der Belegerfassung und -archivierung, das Rechnungswesen und die Reisekostenabrechnungen werden vom Großteil der Befragten intern übernommen. Von da aus geht es in der Regel an den Steuerberater weiter. Die Legende vom Schuhkarton hat sich hier mittlerweile überholt: Nur noch 2,5 Prozent reichen die Belege unsortiert ein. Immerhin 55 Prozent der Befragten tun dies teils oder komplett digitalisiert. Dabei ist Hilfe durchaus erwünscht: Über 60 Prozent der Befragten würden gern oder sehr gern eine App zur Belegerfassung nutzen.

Bei der Rechnungsstellung zählt häufig noch Handarbeit

Über 45 Prozent der Befragten erstellen ihre Rechnungen noch immer in Word oder Excel. Knapp ein Drittel gebraucht dafür eine Softwarelösung; nur 13 Prozent nutzen einen Online-Dienst. Wie auch immer: In der Regel erfolgt die Rechnungsstellung im Haus. Die Aufgaben auszulagern, sehen viele als unwahrscheinlich an. Zu individuell seien die Rechnungen, zu projektspezifisch die Anforderungen. Nur elf Prozent würden das Angebot sehr gerne nutzen. Beim Thema Mahnwesen sind die Befragten hingegen offener. Rund 30 Prozent würden das gern oder sehr gern komplett abgeben.

Verbesserungspotenzial beim Controlling

Das Planen, Steuern und Kontrollieren von Zahlen fällt im Tagesgeschäft oftmals unter den Tisch. Das zeigt die Planung zukünftiger Einnahmen. Immerhin 43 Prozent tun dies regelmäßig, vorwiegend quartalsweise. Ein Fünftel plant die Einnahmen jedoch nie. Hier ist „wird schon…“ die Devise. Immerhin: Fast 60 Prozent der Befragten gleichen ihre Kostenvoranschläge mit den Ausgangsrechnungen und der tatsächlich angefallenen Kosten ab. Knapp ein Drittel tun dies gelegentlich, zwölf Prozent nie.

An der Studie „Nachgefragt statt vorgekaut“ haben 152 Personen teilgenommen. Zwei Drittel davon sind Freelancer, Einzelunternehmer oder Agenturinhaber. Ein knappes Viertel sind Gesellschafter oder Geschäftsführer von Agenturen. Die restlichen Teilnehmer sind Angestellte. Die Studie wurde im 3. Quartal 2020 online durchgeführt.

Das Studien-PDF kann unter

https://summarum.com/studien-download

kostenlos herunter geladen werden.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Prof. Dr. Niklas Mahrdt
Media Economics Institut
Melchiorstraße 29, 50670 Köln
Telefon: 0221 719 52 14
Mail: nm@media-economics.de